Januar 05, 2025

Karmaholz

Ich bestelle im Furniture House ein Sideboard zu meinem Schreibtisch. Eine Extraanfertigung nur für mich, für mein Arbeitszimmer. 54 x 54 x 60. Mit zwei Schubladen oben, weil ich Schubladen liebe. Und darunter einem Fach mit nur einer Tür. Zum Hineinstellen. Von Aktenordnern, Stehordnern oder Schnapsflaschen. Zeug, das nicht jeder sehen soll. Kostet knapp 9 heater. Ist aber für einen guten Zweck. Die zusätzliche Ablagefläche neben dem eigentlichen Schreibtisch bietet Platz für das zweite laptop. So dass ich switchen kann. Sowie für meinen altmodischen Holzkarteikasten, den ich schweren Herzens mitgenommen. Und in dem ich ab und zu blättere. Um mich zu erinnern an Dinge, die ich irgendwann notiert und hineinsortiert habe. Erst jetzt erfahre ich zum Beispiel, dass mein Schreibtisch und der dazugehörende Stuhl aus Karmaholz gefertigt wurden. Denn: wenn ich das Sideboard aus demselben Material haben will und in derselben Machart (will ich natürlich), kostet es einen guten heater mehr, als wenn es aus Spannplatten zusammengezimmert würde. Ich bezahle sofort, es ist Sonntagnachmittag, per Knopfdruck übers Smartphone. Solche Dinge geschehen, wie bereits mehrfach betont, hier in Sekundenschnelle. Geliefert wird in einer Woche. Auch an einem Sonntag. Das ist vollkommen iO. 

Was aber Karmaholz wirklich ist, weiß ich nicht. Und alle, die ich frage, können mir keine klare Antwort geben. Vielleicht das oder jenes. Tibetisches Design. Der Name eine Menschen, nicht eines Baumes. Vielleicht Feigenholz. Mangoholz. Magnolienholz. Ein Karmabaum wächst meines Wissens nirgends. Aber unter deutschsprechenden Tischlern gibt es das geflügelte Wort "Karma regelt das schon." Mein neuer Schreibtisch ist aus hellem, dezent gemasertem Holz, das sich warm anfühlt. Ein Tisch, an dem ich gerne sitze und den ich noch lieber anfasse. Hoffentlich der letzte und einzige Schreibtisch für den Rest meines Lebens!

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