Heute fahre ich mit brown hero. Mein personal driver hat sich abgemeldet. Er ist out of the valley. Das hat er mir gestern abend angekündigt und heute Vormittag bestätigt. Vorbildlich!
Freitag ist der glücklichste Tag der Woche, sagen die Nepali, weil es der letzte Arbeitstag ist. Dies, obwohl sie, wie Pranai sagt, nicht an die Zukunft denken und keine Vorstellung von Zukunft haben. Das erklärt manches, aber nicht, warum sie freitags glücklicher als an allen anderen Tagen der Woche sind.
Wir bekommen den Song "Rang haru" der Topiband ins Ohr. Den Text auf Papier in die Hand. Den Titel würde ich frei mit farbenfroh übersetzen. Die Musik sagt mir nichts. Ich habe keine Ahnung, worum es geht, Tara auch nicht. Die anderen beiden sind nicht da. Um Adoleszenz - verrät der Lehrer schließlich. Dieses Lebensgefühl liegt weit hinter mir, und Tara steckt möglicherweise noch am Rande drin. Also gibt es doch eine Ahnung von Zukunft? Frage ich. Wenn das Erwachsenwerden Angst bereitet, Unsicherheit, Einsamkeit, Verlorenheit ... wir sollen uns zu Hause das Video anschauen, rät der Lehrer. Die Unterrichtsräume sind so gut technisch nicht eingerichtet. Macht nichts. Wir würden uns wundern, verspricht er. Das kann man auch am Abend. Er kommt in Fahrt. Was ich als mangelndes Gefühl für Zeit, für unerbittlich ablaufende Fristen, für fallende Kalenderblätter bezeichne - rückt er in ein anderes Licht. Nicht nur sprachlich. Auch emotional, mental, historisch, kulturell, politisch. Er ist nicht mehr zu stoppen und überzieht gnadenlos. Letztlich bin ich dem Schicksal dankbar, dass die black hero heute in Budhanilkantha parkt und nicht im Gedränge auf der engen Amrit Marg vergeblich auf mich wartet.
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