Das Haus heizt sich tagsüber sehr auf. Am Mittag, wenn es an meinem Schreibtisch unter dem Dach unerträglich wird, kühle ich mich im Pool ab. Die Nächte will ich endlich auf dem Dach verbringen. Nachdem alle Bambusleitern und Bambusgerüste abgebaut sind und kein Handwerker mehr unbemerkt hochsteigen kann.
Ich bestellte eine Ultra-Light Foldable Inflatable Mattress. Die kam prompt und erwies sich als überraschend angenehm. Zwar nicht vollständig selbstaufblasend, aber mit ein paar wenigen Atemstößen von mir tatsächlich optimal gefüllt für mein Gewicht. Gestern, nachdem der schwere Mann mit dem schweren Koffer mit einem geräuscharmen und keine Abgase ausstoßenden E-Taxi zum Flughafen aufgebrochen war, schlug ich mein Nachtlager auf der Dachterrasse auf. Zündete ein Rahat - citronella incense stick - gegen Mücken an. Kroch in den ultraleichten Schlafsack, in dem ich in einem früheren Leben in Dithmarschen die wenigen warmen und trockenen Sommernächte im Garten verbracht hatte. Und guckte in den Himmel.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich auf einem Steinboden liege, der tagsüber in der brütenden Sonne soviel Wärme speichert, dass er sie die ganze Nacht über abgeben kann. Ich lag auf einem Ofen, einbem Feuer, einem brodelnden Vulkan, so schien es mir. Und erwachte kurz nach Mitternacht schweißgebadet. Der Schlafsack war für eine Achttausenderbesteigung oder das feuchtkühle Klima an der Nordsee gemacht, aber nicht für Kathmandu im Mai! Mir war viel zu warm. Das Räucherstäbchen war abgebrannt und ich geriet schnell in Panik, dass sich nun alle Moskitos in meinen feuchten Hautfalten suhlten. Ich floh in mein kühles Schlafzimmer.
Experiment abgebrochen, nicht aufgegeben. Jede Panik gerät bei Tageslicht leicht ins Lächerliche. Unter der Dusche entdecke ich an meinem ganzen Körper keinen einzigen frischen Mückenstich! Ich werde einen ultralight cotton sleeping bag besorgen. Und dann sehen wir weiter.
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