Samstag, Mai 31, 2025

badal

Kürzlich lernten wir das Wort für Wolken: badal. Es ist fast gleichlautend mit dem Wort für Affe: badar. Kaum hatte ich die beiden Wörter in mein Schulheft geschrieben, entdeckte ich auf dem Heimweg auf den Stromleitungen über der Golfutar eine im Abendlicht turnendende Affenbande. Kaum hatte ich zu Hause mein Anki (Sprachlernprogramm) auch noch mit badam (Erdnüsse) und hade badam (Mandeln) gefüttert, ist es heute offiziell: der Monsun hat vorzeitig begonnen. Die Wolken sind vorletzte Nacht von Osten in den Himmel über dem Land eingezogen, 15 Tage zu früh. Vor der Zeit, vor dem Plan - ahead of schedule oder talika bhanda agadi. Gestern und heute hat es bei uns auf dem Hill tagsüber gar nicht geregnet und in der Nacht nur wenig. Der Regen beginnt im Osten, sagen die Monsunbeobachter und Wettervorhersager, und braucht voraussichtlich etwa eine Woche, um das ganze Land zu versorgen. 

Schlimmer sind die Prognosen: rund 2 Millionen Menschen (1,997,731) aus 457,145 Haushalte sollen durch Monsunschäden wie Erdrutsche und Überschwemmungen beeinträchtigt werden. Die Tarai-Provinz Lumbini wird am stärksten betroffen sein, gefolgt von Bagmati (das sind wir, the Capital City und Umgebung), Gandaki, Koshi, Madhesh, Sudurpaschim und Karnali. Die NDRRMA - National Disaster Risk Reduction and Management Authority - teilt in ihrem Bericht für die genannten Provinzen genaue Zahlen mit, man bereite sich auf worst case Szenarien vor (das kennen wir nun aus dem Lötschental). Starkregen, Sturzfluten, Landerosionen. Nach einem zu warmen Winter und zu trockenen Frühling.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen