Endlich ist er am Horizont aufgetaucht: Rajesh, my personal driver! Seit bald 7 Wochen bestelle ich an 5 Tagen der Woche täglich zweimal einen Fahrer von inDrive. Der erste bringt mich auf seiner Honda oder Yamaha nach Thamel, der zweite auf ebenso einem Teil zurück nach Hattigauda. Manche reden, manche nicht. Mir ist es lieber, wenn sie sich nicht reden und sich auf das Fahren konzentrieren. Manche wollen wissen what's your country oder how long are you in Nepal. Alle, ob sie schweigen oder nicht in dem höllischen Lärm rundum, bewegen sich absolut souverän mit ihren Maschinen durch das absolute Chaos. Um nicht als blöde Touristin hinten zu sitzen, sage ich jedem, der es hören will, dass ich im Chhaya Center - meiner immergleichen Hinbring- oder Abhol-Destination - weder shoppe noch zum Frisör gehe oder Filme gucke, sondern ihre Sprache lerne: Ma nepali bhasa sikdai chhu.
Als ich heute abend auf dem Hill von Rajeshs Black Hero stieg, fragte er mich, ob ich jeden Tag zu dieser Zeit nach Hause gefahren werden möchte. Yes, antwortete ich und zählte ihm sein Honorar mit Trinkgeld auf die Hand, every day. Monday til friday, sombaar dekhi sukrabar. Unterwegs hatte er mich gefragt, ob ich die location, zu der er mich bringen soll, kenne. Diese Frage stellen viele, und alle sind erleichtert, wenn ich bejahe. Dann entlaste ich sie nämlich auf den letzten Metern und führe sie mittlerweile routiniert und höflich, noch ein bisschen geradeaus, sidha janus, und hier bitte nach rechts, daayaa modnus bis vor meine Haustür. Rajesh hatte mir außerdem unterwegs erzählt, dass er nicht weit von meiner location sein Zimmer (my room) habe. Also wohnt er bescheiden und ist ein kluger Kopf! Ein Mann, der denken kann. Der seinen Heimweg mit meinem kombiniert. Er könne mich jeden Abend, verspricht er, zu dieser Zeit abholen. Und bittet mich, nicht mehr über inDrive zu buchen. Gesagt, getan. Same time, same price. Handschlag. My private driver!
Auf diese brillante Geschäftsidee kam in genau 29 Schultagen (2 x war Feiertag, 1 x sagte Pranai ab und 1 x schwänzte ich, weil die Maler im Haus waren) mit genau 58 Fahrten resp. 57 Fahrern (sie waren ausnahmslos männlich, und nur einer, der erste, dieser Tausendsassa kam zweimal) keiner. Bis heute - am 30. Schultag der 58. Fahrer auf seiner Black Hero.
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