Sonntag, Mai 11, 2025

rukha

Ungeachtet der Zeit, die unerbittlich abläuft und doch unbestimmt verbleibt, pflanzen wir einen Baum - haami rukha ropchau - in unseren kleinen Garten. Nachdem das letzte heftige Gewitter alle Renovierungsmängel auf einen Schlag zutage gebracht und der letzte Klempner die letzten verstopften Abläufe gesäubert, der letzte Maurer die letzten lauten Handgriffe verrichtet, der letzte Maler das letzte Grau ohne zu kleckern aufgetragen hat, ist nun endlich der Baum an der Reihe. Wir wollten einen Mangobaum, das sagte ich schon. Nun kommt aber ein Feigenbaum, weil der schnell wächst und uns bald süße Früchte beschert.

Er kommt NICHT. Der Pflanzer sagt im letzten Moment ab. Terminkollision. So ist das hier. Ich lerne stattdessen, dass es 36 einheimische Ficus Arten gibt, die als Futterbäume, Brennholz oder in der Medizin Verwendung finden. Nur am Rande werden die Früchte von Menschen verzehrt. Zehn Fici gelten den Hindus und Buddhisten als heilig, darunter die Ficus religiosa (Pipal), F. benghalensis (Bar), benjamina (Sami) und racemona (Dumri). Jede Art hat mindestens zehn verschiedene local names. Ich erfrage wenigstens den Namen des jungen Sprösslings, der in unserem Garten aufwachsen soll. Und erhalte zuerst die Antwort Anjir. Und eine Minute später: or Newara. Das Verzeichnis der Feigenbäume in Nepal nennt Anjir als umgangssprachlich hindi oder nepali für Ficus palmata oder Ficus auriculata. Newara kennt es nicht. Es bleibt also weiterhin geheimnisvoll.

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