Die einzige Person, die hier bisher offen von monsoon spricht, ist eine Mitarbeiterin des zum Cafè Soma gehörenden Shops. Ich stehe mit ihr ziemlich lange vor der verschlossenen Toilettentür an, im Trockenen wohl bemerkt, aber rund um uns herum staut sich das Wasser bereits knöcheltief und der Regen rauscht unvermindert laut und heftig auf das schmale Dach über uns. Wir fragen uns beide, was eine Frau eigentlich so lange hinter dieser Tür tun kann, wechseln aber schnell das Thema und kommen auf das Naheliegende: das Wetter. Sie fragt mich, wie mir der monsoon in Nepal gefalle. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Solange ich ein Dach über dem Kopf habe ... Bisher hatten alle, wirklich alle meine Gesprächspartnerinnen unisono bestritten, dass es sich bei den derzeitigen unwetterartigen Regengüssen um monsoon handele. Nein, der beginnt erst am 13. Juni. Was jetzt vom Himmel fällt, ist einfach Regen. Manchmal begleitet von Blitz und Donner. Also Gewitter.
Dieser Regen ist so einfach, dass die Kellnerin galant mit einem riesigen roten Regenschirm bedient, Tische abräumt und säubert, und den Schirm in Bedienpausen an Gäste ausleiht, damit die einigermaßen trocken vom Gartentisch zum Wagen gelangen. Das Café Soma ist, wie so viele dieser Einrichtungen, eine reine outdoor-Gaststätte mit ausladenden Pflanzen, schattenspendenden Bäumen und blühenden Blumen, wilden Blätterdächern sowie einem handfesten Blechdach. Darunter trinken wir unseren Expresso aus und stöbern, bis der Regen nachlässt und von der Shopkeeperin dazu ermuntert, im Innenbereich im nicht kulinarischen Sortiment herum, kaufen zwei Bücher und endlich die in unserem Haushalt noch fehlende tissue box, ecofriendly crafted with natures touch by native tribes and local women in Nepal.
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