Dienstag, März 04, 2025

Vorfreude

This is Nepal - diesen Satz höre ich ständig. Ich lerne dabei, nur auf meinen Bauch zu hören. Ich bin ständig hungrig. Ich lerne, meine eigenen Wünsche zu haben. Meine eigenen Probleme. Kürzlich ein roter Fleck unter dem rechten Auge. Tat nicht weh und ist von selbst wieder verschwunden. Heute mit Halsschmerzen und Schnupfen erwacht. Das kann ich nun wirklich nicht gebrauchen! Beim Straßenüberqueren habe ich in den ersten Tagen in dieser Stadt gelernt, mich durchzusetzen. Rücksichtslos oder unbeirrt meinen eigenen Weg zu beschreiten. Durchzuhalten bis auf die andere (sichere) Seite. Auch in der Nacht, wenn die Lichter blenden und der Verkehr noch unübersichtlicher ist als am Tag. Mein Hofkater bekommt nur Futter, wenn ich da bin und er da ist. Es gibt keine Vorratshaltung. Kein Recht auf ein gefülltes Futterschälchen oder einen gefüllten Kühlschrank. Gemüse und Obst kaufe ich jeden Morgen frisch. Auch mein open dahi. Für hungrige Menschen gibt es alles, zu jeder Tages- und Nachtzeit, an allen Ecken und Enden. Überfluss. This is not Nepal. This is Kathmandu! 

Beidseits der Golfutar sind alle Bäume gestutzt worden. Das Schnittgut, dicke Äste mit viel frischem Grün liegt zu ihren Füßen am Straßenrand. Ich mache eine kurze Einkaufstour zur Apotheke, zum Salz- und Reishändler, esse zur Feier des Tages noch einmal scharfe drunken noodles, packe meinen kleinen Rucksack und gehe früh schlafen. Ziehe mich zurück in meine roten Tiger-Balsam-Träume und hoffe, dass ich morgen besser atmen kann.

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