Samstag. Die Arbeiter haben frei. Es ist so ruhig, dass ich meine Gedanken sammeln kann. Zwei Sachen hat mir W aus Berlin mitgebracht: das Tödi-Lesebuch und ein Profi-Fensterputzset. Es ist plötzlich so warm geworden, dass wir die Fenster nachts öffnen und tagsüber schließen. Trotzdem ist an ein Putzen derselben derzeit nicht zu denken (dazu später mehr). Also öffne ich das dicke Buch zu Ehren des höchsten Glarner. Ein seltsames Unterfangen auf dem Hill im Hochtal unter dem Himalaya. Das asymetrische Konzept des Herausgebers verstehe ich nicht. Nach dem Vorwort, dessen Fazit ich auch nicht kapiere, fange ich wie immer von hinten an. Den dritten (35 Seiten) und zweiten (34 Seiten) Teil habe ich im Nu durch. Den ersten (anstrengende 232 Seiten) spare ich mir für ein andermal. Falsche Seitenangaben, das gewöhnungsbedürftige layout, nicht dudenkonforme Trennungen, nervige Fehler, ganze, mitten im Satz ausgefallene oder kryptisch unverständliche Wörter übersehe ich großzügig (natürlich wurden die "historischen" Texte nicht abgetippt, denn auch das Fröilein an der Schreibmaschine ist ein Anachronismus, sondern von einer vergilbten Ausgabe gescannt, und natürlich hatte danach niemand Zeit, die Texte zu überprüfen), denn ich werde sofort in den Bann gezogen von Meinrad Inglins Drei Männern im Schneesturm. Leider nur ein Auszug. Hier die Erzählung vollständig, in drei Fortsetzungen. Eine wunderbare Charakter- oder Gesellschaftsstudie!
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