Dienstag, März 11, 2025

Mo:Mo Net

Wir leben nach wie vor anspruchslos. Nicht gerade asketisch. Aber ohne Überfluss. Nur bei den Mo:Mos musste Perfektionierung her. Da die vegetarischen Teigtaschen beim Kochen immer aufplatzten und ihre Füllung dann mit dem Kochwasser im Abfluss landete - ebenso bei den mit Paneer gefüllten - haben wir eine Zeitlang darauf verzichtet, sie zu kaufen und zu kochen. Das hat mich innerlich gewurmt, weil dann nur "buff" und "chicken" auf den Teller (von denen wir nach wie vor in jeder Größe zwei besitzen, für jeden einen) kamen . Also surfte ich im Netz. Natürlich empfehlen alle nepalesischen Köchinnen Mo:Mos im steamer zuzubereiten, die Kochanleitung auf der Verpackung der Tiefgefrorenen hingegen rät, die Mo:Mos ebenso - tiefgefroren - ins unbedingt kochende Wasser zu werfen. Dass das Wasser sofort aufhört zu kochen, wenn die eiskalten Teiglinge hineinkommen, bleibt unerwähnt. 

Handelsübliche steamer waren mir zu monströs. Hier wird ja immer für Großfamilien gekocht. Eines Tages lief ich im Bhat-Bhateni zufällig - wie das immer ist: auf der Suche nach etwas ganz anderem - an chinesische Bambusdämpftöpfe. Zum halben Preis. Ich griff zu und lief einmal mehr freudig nach Hause. Kaufte unterwegs eine Rolle Backpapier (die Teigtaschen kleben sonst auf dem Holz fest) sowie zwei Packungen gefrorene Yomari, einmal Chaku und einmal Khuwa. Wenn schon, denn schon. Die Euphorie trug mich fort! W. war irgendwo außerhalb und ich testete ganz für mich allein. Suchte mir sogar auf youtube die Anleitung eines Chinesen, wie ich einfach und gleichmäßig Luftlöcher in das Backpapier schneide. Sosweit so gut. Leider ist das indische (anderes gibt es nicht) Backpapier bedruckt mit lustigen großen und kleinen Bäckerleins und Backwaren. Die Druckerfarbe löste sich natürlich im Dampf sofort auf, lief in das Bambusholz, färbte meine neuen Körbe mit blauen und roten Striemen, ebenso die heranwachsenden Teigteile. Das gefiel mir gar nicht. Ich surfte eine weitere halbe Nacht im Bett im Netz. Mit dem Tablet auf den Knien. Alles wird einfacher. Kompakter und kleiner. Ich bestellte schließlich bei Daraz 6 unverwüstliche (reusable for years and washable) Silikon Mo:Mo Nets. Zum halben Preis der Backpapierrolle (die btw ein knappes Drittel eines heaters kostete - da kommt mein Verstand nicht mehr mit). Inklusive Lieferung an die Haustür. 

Seither bin ich happy in the kitchen. Unser Tiefkühlfach ist gefüllt mit vier verschiedenen Sorten Mo:Mos von unserem einstigen Nachbarn, dem besten Mo:Mo-Koch und -Kneter im ganzen Lande. Daneben liegen auf Vorrat immer zwei Packungen Yomaris. Beim Koreaner bestellen wir zudem immer zusätzlich Kimchi, aromadicht verpackt, im Kühlschrank ungeöffnet lange haltbar. Für alle Fälle. 

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