Neuer Monat. Es hat die ganze Nacht geregnet. W. ist in der Früh abgereist. Deshalb musste gestern die Wäsche trocknen. Deshalb fiel der Strom im dümmsten Moment aus. Der Community Manager hat mir nun erklärt, wie ich unser Haus an den Generatorstromkreislauf anschließe. Lieber spät als nie. Bei der Gelegenheit habe ich ihn in die Küche gebeten und er hat mir klaglos eine neue Wasserflasche aufgesetzt. Nun bin ich erstmal allein und versorgt.
Und denke weiter über Buddhas Mutter nach. Sie hieß Maya, wurde und wird auch Mahamaya (die große Maya) oder Mayadevi (Königin Maya oder Göttin Maya) genannt. Tatsächlich war sie die Ehefrau von König Shuddhodana, dem Herrscher des Sakya-Clans, also Königin. Maya war auch die Tochter des Königs von Devadaha, also Prinzessin. Und Devadaha war der Onkel von Shuddhodana, des Gatten Mayas. Maya war also Ehefrau und Cousine von Shuddhodana, Königin und Prinzessin. Reichlich kompliziert! Angeblich haben die beiden, das königliche Cousinenpaar, zwanzig Jahre lang vergeblich versucht, ein Kind zu zeugen. Dann stieg in Mayas Traum eines Nachts ein weißer Elefant vom Himmel und die Träumerin - ihr Name Mâyâ bedeutet im Sanskrit wörtlich "Illusion" oder "Verzauberung" - war überzeugt, dass sie endlich schwanger werde oder sei, und einen starken Sohn gebären würde.
So kam es denn auch. Aber nicht im Palast in Kapilavastu, wo der König und die Königin logierten, sondern draußen in der Welt, in den Lumbinigärten. Mâyâ war auf dem Weg in ihr Elternhaus. Zu ihrer Mutter. Zur eigenen Mutter haben Gebärende mehr Vertrauen, als zur Schwiegermutter oder dem ganzen Hofstaat. Das ist logisch und wird bis heute in gewissen Gesellschaften so praktiziert. Entweder ist Mâyâ in ihrer Sänfte zu spät aufgebrochen, zur Vollmondzeit, wie es heißt. Oder das Kind wollte raus, war ungeduldig und neugierig. Die Geburt setzte in dem Moment ein, als Mâyâ sich in den Blumengärten von Lumbini von der anstrengenden Reise ausruhte und den Zweig eines Baumes berührte. Der Sohn trat aus ihrer rechten Seite und bekam den Namen Siddhartha ("derjenige, der sein Ziel vollendet hat") und Gautama ("Anführer der Herde", "größter Stier") nach der Lineage, der Sippe (vergleichbar der römischen Gens), der er nun angehörte. Der Neugeborene konnte laufen und sprechen, tat sieben Schritte und verkündete, dies werde seine letzte (Wieder-)Geburt sein.
Mâyâ starb sieben Tage nach der Geburt, wie sich das, wie ich lese, gehört für eine Buddhamutter, und stieg in den Tushita Himmel auf.
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