Dienstag, März 25, 2025

biralo und kalo

Heute habe ich die zwei wichtigsten Wörter gelernt: biralo und kalo. Kalo ist die Farbe der Haare fast aller Nepali (bis auf meinen Gemüsehändler - dessen Haar aber, seit es kürzlich zurückgeschnitten wurde, jeden roten Ton verloren hat). Schwarz wie die Nacht (auch das Wort kenne ich schon: raat, manchmal auch ratri, der Vorabend von Feiertagen, wie kürzlich auf der Fahrt von Pokhara nach Lumbini Shivaratri - so etwas wie Heilig Abend bei den Christen). Und biralo ist mein aktueller Untermieter, der nicht schwarze, sondern bunt gescheckte, weißgrau gefleckte grünäugige, nicht wilde, sondern Haus- und Hof- oder eben Maoistischer Community-Kater, der ganz zu Beginn eine Katze war, die See-gee hieß. Die sehr scheue türkisblauäugige See-gee ist wahrscheinlich seine Schwester, die Katzen sind hier alle verschwistert und verschwägert, die eigentliche See-Gee kommt in der Tat nur noch selten, seit ihr rabiater Bruder das Revier mit all seinen körperlichen und nicht körperlichen, manipulativen, übersinnlichen, akustischen, aggressiven, unbändigen drohgebärdenden Kräften verteidigt, und unter meiner Außenspüle Wohnsitz genommen hat. 

Biralo ist die Katze oder der Kater, cat in englisch. Ich lerne nepali for foreigners über englisch, weil english die gemeinsame Sprache aller foreigner ist. Und nun überlege ich, ob es sprachlich (nicht biologisch) im Angelsächsischen Raum einen Unterschied gibt zwischen female cat und nicht female cat. Gibt es. Cat ist die Katze und Tom der Kater. Tyo biralo kalo rang ko cha. Wörtlich: Jener Tom schwarze Farbe hat. Also: Jener (mein alter) Kater ist (war) schwarz. See-gee kommt am Nachmittag wie gerufen als mein kleiner Hinterhof frei ist und bekommt ihre Ration Trockenfutter. Perfekt! Imperfekt hatten wir noch nicht. 

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