Donnerstag, September 04, 2025

Shyalpa Monastery

Es gibt Orte - überall auf der Welt - da fühlt man sich sofort in eine andere Dimension versetzt. Das Shyalpa Monastery liegt bescheiden im Schatten (nicht wirklich), etwas unterhalb des Kapan Monastery, dessen goldene Dächer ich von meinem Fenster aus sehen kann. Der Taxifahrer bringt uns zuerst dorthin,  denn alle Touristen wollen Kapan sehen. Wir nicht. Wir sind keine Touristen, auch wenn wir vielleicht so aussehen und so reden. Wir suchen das Abgeschirmte. Bescheidene. Besondere. 

श्याल्पा गुम्बा - shyalpa gumba. Ich lerne das Wort für Kloster: gumba. Ein seltsames Wort, wie fast alle Wörter in dieser mir immer noch sehr fremden Sprache. Und ich genieße den unverstellten Blick vom Berg über das zugebaute Valley. Im Winter, erzählt die Frau seiner Heiligkeit, kommen im Morgengrauen Tiger vorbei. Wenn sie ausgehungert sind, fressen sie die Hunde der Nachbarn mit Haut und Haar auf. Das macht Kater Tom mit den Squirrels, den Streifenhörnchen auch so, sage ich. Das ist die Natur der Stärkeren. Der Hunger der Mächtigen. Seine Heiligkeit hat ungefähr dieselbe Haarlänge wie ich, und ungefähr denselben Grauton. Ein zugänglicher Buddhist.

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