Samstag. Kein Feiertag und kein Arbeitstag. Ein normaler arbeitsfreier Wochenendtag. Das Licht hat sich verändert. Es gibt klare Morgenstunden. Das hilft den Augen, wenn sie in die Ferne schauen wollen. Und dem Hirn beim Sortieren der Gedanken aus jener Ferne. Die Monsunwolken ziehen zuerst über die Hügel nach Süden ab und tauchen später von dort wieder auf. Noch regnet es fast jede Nacht.
Die Kathmandu Post veröffentlicht heute Zahlen: laut Polizeiangaben wurden während der 2-Tage-Proteste der Gen Z (endlich habe ich sie in nepali geschrieben gefunden: जेन जेड - jen jed oder geläufiger zen zed) aus Pistolen, INSAS und SLR 2'642 Kugeln scharfer Munition abgefeuert, sowie zusätzlich 1'884 Gummigeschosse und 2'377 Warnschüsse (hoffentlich in die Luft) abgegeben. Außerdem wurden 6'279 Tränengasgranaten gezielt unter und über die Protestierenden sowie in Krankenhauseingänge geschossen. Insgesamt, gibt die Polizei nun unter Vorbehalt - die Zahlen könnten noch steigen! - bekannt, habe es aus ihren Reihen landesweit 13'182 "instances of firing" gegeben. Schusswaffengebrauchsvorfälle? Aber sie sagt nicht, weshalb und wie diese sagenhaft monströsen Zahlen angesichts unbewaffneter Jugendlicher, die zum Teil singend und in Schuluniformen die Straßen füllten, zustande kamen. Wo doch der damals noch amtierende Regierungschef nach seinem Rücktritt behauptet, es habe nie einen Schießbefehl gegeben und die Polizei habe nie die Waffen besessen, aus denen die Kopfschüsse abgegeben wurden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen