Donnerstag, Dezember 18, 2025

Trimurti

Ich muss mir die Götte merken. Bald ist Neujahr. Eines von vielen. Das erste. Ich putze alle Fenster von oben bis unten von innen. Das geht im Nu mit dem aus Deutschland reimportierten Microfaserhandschuh. Den tauche ich in kaltes Wasser und reibe die Scheiben anschließend mit zwei Trockentüchern trocken. Eines nach dem anderen. Fenster. Tücher. Sinnieren. Im Wasser auf Schlangenbetten ruhende Götter. Der kleine schlafende Shiva in Dhapasi Devi ist vielleicht kein Shiva. Ich nenne ihn nur der Einfachheit halber und wider besseren Wissens so. Der Tempel ist laut Inschrift "Shri Hari Vishnu Narayan" gewidmet. Und geweiht. 

Ich frage das Universum und bekomme so ausführliche Antworten, dass ich noch viele Fenster streifenfrei reinigend meditieren muss. Vishnu ist ein und alles. Dafür, dass er auch Lord Hari genannt wird, gibt es Dutzende Erklärungen. Über jede einzelne soll ich nachdenken. Das werde ich über die Jahre auch tun, bei jedem Fenster! Narayan meint den Brahman, die ultimative letzte und höchste Realität. Oder auf den Boden gekommen: den Gott, der im Wasser ruht. Das Om ist die Essenz des Brahman. Narayan ist immer der Gatte Laxmis, in welcher Form auch immer er sich manifestiert. Die erste Form, die Narayan in der materiellen Welt annimmt, ist Lord Vishnu schlafend auf dem Schlangenbett im Milchozean. Daraus hervor gehen andere. Rama. Krishna. Narashima ... aber es gibt die Trimurti, die heilige Dreifaltigkeit oder das Triumvirat des Hinduismus, die drei Formen Brahmans: Brahma der Schöpfer, Vishnu der Bewahrer und Shiva der Zerstörer. Die drei sind untrennbar verbunden im ewigen Zyklus der göttlichen Kräfte.

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