Dienstag, Dezember 23, 2025

Goldschatz

W kommt am Mittag zurück aus einer kalten Schneelandschaft und sagt: "Hier ist  ja so warm!". Mit "hier" meint er Kathmandu. Hier ist "jetzt" tatsächlich warm. "Jetzt" meint Mittag, früher Nachmittag. Am Abend besorgen wir auf dem Weg zum Dragon einen Drittheater (das Theater zu Dritt wäre ein Dritttheater).

In meinem Goldvreneliland gibt es immer mal wieder einen Goldvrenelirausch. Kürzlich entstand daraus ein handfester Goldvreneliskandal. Wie jeder andere ging auch dieser Skandal unbemerkt an mir vorbei. Nun aber wurde ein Goldschatz gehoben in einem Wald, in dem ich als Kind herumgesprungen bin. Das elektrisiert natürlich bis in die hinterste Ecke der Welt. Im Bärenfelser Moor, etwas oberhalb unseres einstigen Lieblings-Sonntagsausflugsziel wurden zwei keltischen Goldmünzen gefunden, ein "Stater mit 7,8 Gramm" und ein "Viertelstater", wie meine Baselbieter Archäologen berichten. Ein Schatz gehört in der Schweiz immer dem Kanton, in dem er gehoben wird und nicht den suchenden und grabenden Spähern. Diese waren ehrenamtlich, aber gezielt unterwegs im Auftrag der Archäologie Baselland. Im Rahmen einer Nachuntersuchung sollte das Umfeld in der Flur Bärenfels abgesucht werden, wo vor zwei Jahren bereits ein Silberschatz entdeckt wurde, 34 keltische Silbermünzen. So ganz überraschend kam also der neue Goldschatz nicht zum Vorschein. Das Bärenfelser Moor war vermutlich für die Kelten ein Naturheiligtum, die gefundenen Münzen wahrscheinlich Weihegaben für die Götter. Eine schöne Geschichte, die jetzt zu Weihnachten das Licht der Welt erblickt, obwohl die beiden Goldmünzen bereits zu Ostern ausgebuddelt wurden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen