Dauerregen, wie es sich gehört. Sigi, die trächtige Katze kommt nicht zum Frühstück. Tom hat den strategischen Platz auf dem Schuhschrank vor der Haustür eingenommen und bekommt sein Futter ausnahmsweise im Trockenen vor der Vordertür. Was ihn nicht daran hindert, schnurstracks ums Haus herumzulaufen, sobald er mich in der Küche rumoren hört, und vor der Hintertür dem Verhungern nahe herzzerreißend zu jammern.
Die hiesige Mangoernte scheint dem Ende entgegen zu gehen. Es liegen jetzt pralle chinesische Exemplare bereit, mit rotgefärbten Wangen. Ich misstraue diesen Früchten, kaufte aber gestern auf dem Heimweg im Regen doch zwei. Legte sie über Nacht in Wasser ein, wie mir Pranai, der im Hauptberuf Arzt ist, in Thamel vor langer Zeit geraten hat. Um die Chemikalien auszuschwemmen. Es müssen in der Tat gepamperte, womöglich genmanipulierte Mangos sein, den in den riesigen Früchten ist nur noch eine schmale ovale Scheibe als Stein vorhanden. Ich weiß nicht, wozu der Stein in Steinfrüchten wirklich gut ist, aber irgendeinen Sinn muss ihm die Evolution schon gegeben haben. Meist umschließt er den Fruchtkern und behütet den Samen. Die chinesische Mango, die ich mir heute zum Frühstück aufschneide, scheint keinen Samen mehr zu haben, der Stein ist zu einer flachen Attrappe verkümmert. Dafür liefert sie mir so viel Fruchtfleisch, dass ich mehrere Tage davon zehren kann. Je kleiner das Hölzerne nicht Essbare, desto größer die saftigsüße Ausbeute.
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