Alles, was ich hier tue, mache ich freiwillig. Seit heute trage ich eine Partikelfilter-Halbmaske auf dem Weg zum Language Hub. Helmpflicht besteht in Kathmandu nur für den Fahrer, nicht für die Beifahrerinnen, auch nicht für mitfahrende Kinder. Maskenpflicht gibt es gar nicht. Gestern erreichte Kathmandu den Olymp der Luftverschmutzung: 365 Mikrogramm pro Kubikmeter nach der Skala PM 2,5. Weltbestleistung! Der Superlativ ist zwiespältig und die Zahlen zwar erschreckend, aber viel schlimmer als jede Statistik ist das, was ich täglich sehe oder nicht sehe und spüre oder nicht spüre in der Mittagshitze, wenn mein driver mich durch die alte Heimat fährt, die Lazimpat hinunterbraust, im Schatten des Ranibariforests, am Bluemoon und unter der wieder intakten Ampel vorbei. Die Luft ist zum Schneiden dick, die Sicht stark eingeschränkt, rundum stoßen Fahrzeuge schwarze Wolken aus - so dass wir auf Wolke 7 schweben. Also ab heute - und das ist kein Aprilscherz - Maske auf, Überbleibsel aus einem längst vergessenen Dithmarscher lockdown, und Sonnenbrille auf. Die macht das Schwarz noch schwärzer.
Aprilscherze gibt es hier nicht, weil es gar keinen April gibt. Heute beginnt auch kein neuer Monat, wir haben immer noch Chaitra, den letzten Monat des Jahres 2081, mittlerweile den 19. Tag - also wird in 12 Tagen das Neue Jahr begrüßt!
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