Freitag, April 25, 2025

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Die Zahlen geben keine Ruhe. Heute vor 10 Jahren erschütterte das sogenannte Himalaya-Erdbeben Nepal. Das Epizentrum lag rund 80 km nordwestlich von Kathmandu. Stärke 7.8! Bis Mitte Juni folgten mehrere und heftige Nachbeben. Kathmandu und das Valley waren am schlimmsten betroffen. Neuntausend Menschen starben, fast eine Viertelmillion wurde verletzt, mindestens eine halbe Million Häuser beschädigt oder zerstört. 

Ich kann mich hier den Gedanken an Erdbeben nicht entziehen. Seltsamerweise bin ich froh, dass wir damals in Tsukuba von einem Erdbeben aus dem Schlaf gerissen wurden. Damals wusste ich nicht, wie mir geschieht - beim nächsten Mal, denke ich jetzt, weiß ich wenigstens, was geschieht. Wahrscheinlich ist auch das ein Irrglaube. Und ich bleibe gelassen. Jeden Tag auf dem Bike nach Thamel denke ich an Natasza G., die damals, heute vor zehn Jahren um die Mittagszeit, in einem Taxi in Kathmandu saß und eine Freundin im Norden der Stadt treffen wollte. Sie beschreibt in ihrem - hier schon mehrmals erwähnten, leider nur polnisch erhältlichen - Buch Tam eindrücklich, wie diese Taxifahrt endet. Daran denke ich regelmäßig, wenn ich über die Ringroad nach Süden brause, hinten auf einer Yamaha, Honda, Bajaj, TVS oder wie sie alle heißen, diese schwarzen, blauen oder roten zweirädrigen Wunderfortbewegungsmittel. Ungeschützt, wie alle Mitfahrenden. Ich bleibe, wie gesagt, gelassen. Dann ist es so. Ausgerechnet heute fragt mich mein freundlicher driver: Are you in a hurry or can we drive slowly?

I am not in a hurry. Never again, I will be in a hurry. Derzeit lerne ich am meisten auf meinem Schulweg. Ich glaube, das war schon in der frühen Kindheit so. Heute geht die 5. Woche zu Ende.

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