Vor meinem Haustempel ist Lord Shiva vor ein paar Tagen der Kopf abgeschlagen worden. Als ob hier eine jüdische Judith ihr Unwesen triebe ...
Als wir auf den Hill zogen, waren viele andere Teile abgeschlagen, aber der Kopf saß fest.Montag, Juni 30, 2025
kopflos
Sonntag, Juni 29, 2025
Dahi Chiura Khane Din
15 Ashad - nationaler Reispflanztag. Es gießt vom Himmel Und wie! Was gibt es Besseres als Regen für Reis?
Was gibt es Schöneres als Regen am Sonntag - dem ersten Arbeitstag der Woche? Heute soll man spielen mit dem Regen. Mit dem Matsch. Mit den Reispflanzen und mit dem Reisanpflanzen. Man soll Joghurt (Dahi) essen, am besten mit Chiura (beaten rice, Reisflocken). Und Mango. Dahi chiura khane din ist eigentlich der Tag des Joghurt-und-gestampfte-Reisflocken-essens. Wir machen alles wie vorgeschrieben, nur in anderer Reihenfolge. Die Bauern sollen viel (Reis) pflanzen und wenig (Reis) essen. Also den Ertrag steigern und die Bilanz verbessern. Anders gesagt: Fleißig sein und hungern. Ich laufe mit bunten Lappen durchs Haus. Fast unter jedem Fenster in jedem Zimmer sammeln sich bei Sturzbachregen Pfützen. Vom neu versiegelten Dach tropft es nun immer. Beständig und beharrlich, auch wenn es nicht regnet und die Mittagssonne unsere müden Gedanken anfeuert. Es tropft von den neuen Marmorplatten auf den Zinnen. Es tropft mir in den Nacken, wenn ich unten im Garten meine Pflanzen einpflanze. Nicht Reis sondern Blumen. Oben muss sich ein Reservoir im Schatten gebildet haben, das bei jedem Regenguss aufs Neue randvoll wird. Wenn es nämlich nicht regnet, ist es so drückend heiß, dass alles rund ums Haus blitzartig trocknet. Die Steinplatten, meine Terrasse, das obere Dach und der untere Hinterhof. Alle Pfützen verdampfen buchstäblich vor meinen Augen und unter meinen Füßen. Ich bin ständig schweißgebadet. Und vom Dach tropft es weiterhin. Steter Tropfen ... zieht nun eine schnurgerade Rinne vor meinem Blumenbeet.
Samstag, Juni 28, 2025
Aquila nipalensis
Jetzt, wo ich Buchstaben erkenne, kann ich wieder Wörter einsammeln. Und in die Luft gucken. Vögel beobachten. Vor meinem Fenster oder virtuell. In Gaumukhi (Lumbini Provinz) wurde eine wissenschaftliche Studie zur Biodiversität durchgeführt. Zählungen von September und Oktober letzten Jahres sowie April und Mai diesen Jahres ergaben eine Summe von 4538 Vögeln aus 217 Arten. Viele davon sind selten und oder gefährdet. So der Steppenadler - Aquila nipalensis, der im Winter aus der Mongolei ins warme Terai zieht und hier Gomayu Chil heißt. Seine Verlobte, die demoiselle crane oder zu deutsch Jungfernkranich ist hier bekannt als Karyang Kurung. Beide sind obligate Zugvögel und in Europa höchstens als seltene Irrgäste oder Gefangenschaftsflüchtlinge bekannt.
In Gaumukhi sind auch zwei der geschützten Species Nepals beheimatet: der Rostschwanzglanzfasan (himalayan monal - Lophophorus impejanus) und der Schopffasan (cheer pheasant - catreus wallichii) sowie einige der stark gefährdeten Geier wie der Dünnschnabelgeier, der Kahlkopfgeier, der Bengalgeier, der Schneegeier und der Bartgeier. Außerdem wurden 15 Schmetterlings-, 5 Süßwasserfisch-, 4 Amphibien-, 8 Reptilien- und 18 Säugetierarten registriert. Gaumukhi soll nun als biologischer hotspot unter besonderen Schutz gestellt werden.
Freitag, Juni 27, 2025
na amen
Die Freude hielt nur kurz. Die Batterie entlud sich über Nacht restlos, während ich schlief, der Strom ohne Unterbrechung floss und das Gerät ohne Unterbrechung an der Steckdose hing. Auf polnisch sagt man "na amen" - aber nicht in der Kirche! Auf der Straße, beim Frisör, unter Freundinnen, im online-chat, am Telefon oder leibhaftig im Café, wo auch immer: na amen - für immer und ewig, definitiv, endgültig. Unrettbar. Vorbei!
Seltsamerweise treibt mein Polnisch seit drei Monaten die wunderlichsten Blüten in meinem Hirn und in meiner Hand. In meinem Mund. Im Language Hub, auf dem Bike die Lazimpat hoch (am blue moon vorbei, immer mit ein bisschen Wehmut) durch die ärgste pollution, zu Hause auf dem Hill auf dem Dach oder darunter an meinem Schreibtisch, in meinem Schulheft. Seit ich versuche, in englisch Nepali zu lernen, drängt sich in jede Gedächtnislücke und Wortfindungsstörung ungestüm der perfekt passende polnische Ausdruck. Heute also "na amen". Völlig unangebracht im Lande Buddhas und der Abertausend Hindugöttinnen.In den nächsten Tagen werde ich in einer Regenpause zum Computerspezialisten meines Vertrauens spazieren. Derweil arbeite ich am anderen laptop oder schreibe von Hand. Der Mann freut sich immer, wenn ich um die Ecke biege. Bei ihm liegt die Tageszeitung auf dem Tresen, wie andernorts in der Kneipe. Ich kann ihm nun berichten, dass mir nur noch 4 Konsonanten fehlen.
Donnerstag, Juni 26, 2025
fully charged
Nun geht es wieder aufwärts. Ich kann Kathmandu lesen! Und ich erkenne auf der Government Website, wo ich auf "nepali" umschalten kann. Das heißt, ich kann nun auch das Wort nepali lesen. Ich kann schon ganz viel lesen und das nach nur 9 Lektionen Alphabetisierung! Augen geöffnet! Alle Sinne auf Vorderfrau gebracht. Auch die Stadt ist immer noch im Werden. Vor dem Shivatempel wird eine Straße gebaut. Eine richtige Straße. Ein richtiger Bagger bewegt richtige Berge von Steinen, Sand und Erde. Die neuen Stützmauern ins Tal hinunter verschwinden fast ganz unter seinen Rädern und Umschichtungen.
Oberhalb des Tempels wäscht der Regen den Hang bereits wieder aus. Die Stadt ist im Kommen und Gehen. Im Werden und Wachsen. Irgendwann wird alles ganz ohne Erdbeben ins Rutschen geraten.
Ich trainiere Gelassenheit. Pflanze Basilikum und Chilies in Töpfe. Versuche meine wahrscheinlich in Grund und Boden entladene laptop-Batterie wieder zum Leben zu erwecken. Manuell! Emanuelle. Es lohnt sich, Handgriffe zu wiederholen und nicht gleich beim ersten Mal zu kapitulieren. Als ich nach mehreren Gängen wieder nach oben komme und einen letzten Versuch starten will, bevor ich das Gerät zu meinem Mann des Vertrauens um die Ecke trage, leuchtet - ohne dass ich wissentlich irgendetwas Besonderes getan hätte - das grüne Lämpchen und die Anzeige teilt mit: "fully charged (100%)". Die Klammer ist freundlicherweise für des Englischen nicht Mächtige gedacht.Mittwoch, Juni 25, 2025
sunna
Neumond. Die Batterie meines laptops ist erschöpft. Sie will nicht mehr laden. Natürlich habe ich ein Netzteil und kann zu Hause mit Hausstrom arbeiten. Aber bei den ständigen Stromausfällen ist jedes Risiko umsonst mit dabei. Es reicht ein Sekundenaussetzer. Um zum Beispiel einen noch nicht gespeicherten Blogeintrag - work in progress - für immer zu löschen. Fällt der Stadtstrom aus, schaltet der Community Manager unseren Hillstrom ein und informiert über Viber generator on. Fließt der Stadtstrom wieder, fällt der generator aus. Ohne Vorwarnung. Ich merke es, wenn mein Bildschirm schwarz wird. Angeblich sind wir selbst das schwarze Loch, über das die ganze Welt rätselt. Ich renne treppab und treppauf, lege den Hausschalter um. Und wieder zurück. Es kommt vor, dass der Strom im Minutentakt wechselt. Eine mittlere Katastrophe für eine Schriftstellerin, die an einem notebook mit altersschwacher Batterie schreibt. Ich versuche hin und her. Mache alles, was das Netz hergibt. Nichts.
Also Pause. 20 Minuten cardio power auf dem Trampolin. Das geht kabellos über tablet oder smartphone. Schweißtreibend. Und geistreich. Mit Blick auf zwei white boards. Um den Kopf zu kühlen, schwimme ich anschließend 40 Längen und zähle sie rückwärts hinunter bis sunna (=0).
Dienstag, Juni 24, 2025
Fußstapfen
Natürlich habe ich Entzugserscheinungen. Schon das Geräusch eines bhatbhate macht mich kribbelig. Und erst der Anblick von Dutzenden, Hunderten, nicht enden wollenden Strömen von doppelt besetzten Motorrädern! Unermessliche Qualen bemächtigen sich meiner, kaum trete ich auf die geschäftige Golfutar. Und wehe, ich muss sie überqueren! Ich kenne jetzt alles auch aus der anderen Perspektive. Das nennt man, glaube ich, Horizonterweiterung. Trotzdem leide ich. Tröstlich ist einzig, dass es jetzt zuverlässig ab 4 pm regnet. Die Luft ist rein, die Sicht vom Dach klar, das Grün im Tal zu meinen Füßen saftig, die Blätter der Bäume glänzen, auch die der einst Totgeglaubten. In der Nacht lärmen Zikaden, Frösche und Hunde, am Nachmittag lege ich mich auf das Sofa in der Bibliothek und lese ein paar Seiten aus "Karnali Blues". Statt meiner Sucht nachzukommen und mich quer durch die Stadt fahren zu lassen. Die Idee, ein E-Motorbike zu kaufen und die dafür erforderliche Fahrerinbefugnis zu erlangen, ist noch nicht vom Tisch und nicht aus meinem Kopf. Gerade jetzt, wo das Hirn auf Hochtouren arbeitet, angestiftet von einfachen Bleistiftstrichen. Und erst die Kehle! Gestern brüllte ich zwischen 4 und 5 pm 50 x 20 Konsonanten "properly with big sound" bei geschlossenen Fenstern und Türen in den Raum! Körperliche Schwerstarbeit und geistige Fitness.
Montag, Juni 23, 2025
Das zweite Whiteboard
Ich trage das zweite White Board in den zweiten Stock. In mein home-class-room. Nagle es an die Wand. Ich ließ mir zwei Stück ins Haus liefern, eines für mich, eines für W's Büro. Bis dieses Büro aber Gestalt annimmt und zB weiße Wände hat, in die Nägel eingeschlagen werden können, dauert es noch. So lange schreibt mein gurubaa vor dem Frühstück an zwei Wände gleichzeitig.
Zum Dank spiele ich ihm Pranais letzten Song vor. Bistarai, bistarai ... slowly slowly! Ich möchte den Text auswendig lernen. Um besser und schneller sprechen zu können. Gurubaa, eigentlich schon halb auf der Treppe nach unten, die Stunde ist bereits überzogen, aber nun kommt ihm noch eine glänzende Idee (a brilliant idea) und er macht auf den Fersen kehrt, schreibt mir an das zweite Whiteboard die drei Personalpronomen (I, You, he / she) und das alles erklärende Verb "I have", das immer am Schluss eines jeden ellenlangen Pranai-Satzes kam und das ich nie verstand. Sowie ausgeklügelte Hausaufgaben. Mit exakten Zeitvorgaben.Sonntag, Juni 22, 2025
pustakalaya
Mein Leben hat plötzlich viel Klarheit und Ruhe gewonnen. Warum, weiß ich nicht. Es kann ja nicht nur an ein paar Bleistiftstrichen liegen, oder doch? Das offene Zimmer im ersten Stock, in dem frühere Mieter wahrscheinlich die Abende vor dem Fernsehapparat verbrachten, nennen wir nun Bibliothek. Wir wollten das Ungetüm von Flachbildschirm da nicht stehen haben und baten die landlady am ersten Tag nach dem Einzug, es wegtragen zu lassen. Ich packte die Handvoll Bücher, die wir aus den DeHaeLs bargen, in ein winziges Bambusmöbelchen. Ab und zu staube ich die sogar ab. Oder nehme eines der unverzichtbaren Werke der Weltliteratur in die Hand. Staune. Stelle den nepalesischen Shakespeare, Romea und Julia - Laxmi Prasad Devkotas Muna Madan dazu. Trotzdem hat es 7 Monate gedauert, bis sich der Nebel in unser beider Seelen gelichtet hat, und wir uns nun zum Nachmittagskaffee in der Hausbibliothek treffen. Auf dem Dach ist es entweder zu heiß oder zu nass.
Eine der letzten Fragen, mit der mich Pranai im Language Hub in Thamel verblüffte, ja geradezu sprachlos machte: Tapailai pani parda kasto khana khanu manparcha? Er wollte mich noch einmal zum Reden bringen. Versuchte, mir noch einmal das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen. Draußen goss es in Strömen. Ich war zu früh und trocken angekommen, er zu spät und bis auf die Haus nass. Seine einfache Frage lautete, was ich gerne esse, wenn es regnet. Ich schluckte leer. Und versetzte trotzig: Dasselbe, wie wenn es nicht regnet. Er half mir. Lakonisch. Pani parnu aru bela ma jae kanchu teti bela tei kanchu. Daraufhin verpasste er mir die letzte Lektion in nepali lifestyle. Während des Monsuns, erklärte er, wenn es so sehr vom Himmel schüttet, dass nichts mehr geht, steht auch das Leben (the traffic!) in the capital city of Kathmandu still. Jeder und jede setzt sich irgendwo hinein, ins nächstgelegene Café, Restaurant, in eine Bar, Kneipe, wohin auch immer - dafür gibt es ein eigenes Wort, einen Sammel- oder Oberbegriff aus dem Monsunwörterbuch: bhojanalaya - the place, where you meet to have food. Man hört auf zu laufen oder zu fahren, setzt sich, kommt zur Ruhe, schweigt oder redet laut, trinkt Tee, isst Süßigkeiten oder Deftigeres, bis der Regen etwas nachlässt und alle ihre Wege fortsetzen können. Es gibt eigene "Regengerichte". Eigene Regengedichte und Regengeschichten. Davon habe ich auch schon einige auf Lager. Auf der Halde. Das Wort bhojanalaya ist gebildet wie pustakalaya (= library). Alle Substantive auf -alaya, sagt Pranai, weisen auf einen Treffpunkt hin, auf einen Ort, an dem sich Menschen zu gewissen Zwecken, mit bestimmten Interessen und/oder Bedürfnissen einfinden. Pustaka ist das Buch, ein Synonym zu kitab. Das kenne ich schon. Und jetzt, wo die Sprache anfängt, für mich interessant zu werden, ist der Kurs nepali for foreigners (von denen ich schon seit Wochen die einzig verbliebene foreigner bin) zu Ende. Die pustakalaya ist der Ort, an dem sich Bücher versammeln. Oder Menschen, die diese Bücher in die Hand nehmen wollen. Nicht nur, wenn sie vor Sturzbächen ins Innere eines Hauses flüchten.
Monsun ist so etwas wie Landunter auf den Halligen. Ein Stoppsignal.
Samstag, Juni 21, 2025
Sonnenwende
Der längste Tag des Jahres. Monsun und Sommeranfang. Hitze haben wir schon lange. Regen seit kurzem. Er setzt jetzt immer nachmittags zwischen 4 und 5 ein und hört die ganze Nacht nicht mehr auf. Die Tage sind natürlich längst länger als im Winter. Aber nicht so unverhältnismäßig exzessiv wie in Norddeutschland, wo Kinder ins Bett geprügelt werden müssen, wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht.
Freitag, Juni 20, 2025
happy day
Freitag ist happy day in Nepal. Haptako sabaibhanda kushiko din. Der glücklichste Tag der Woche. Denn auf den Freitag folgt der Samstag, der einzig freie Tag der Woche. Ich habe schon 5 Tage geistigen und körperlichen Frühsports hinter mir. Zwar lebe ich nun nach BS - Bikram Sambat. Heute ist der 6 Ashad 2082. Aber ich gönne uns ein europäisches Zweitagewochenende. Unterricht nur Montag bis Freitag, aber immer vor dem Frühstück. Wenn mein neuer Lehrer, ich darf ihn gurubaa nennen, das Gefühl bekommt, ich schlafe ein über meinem Schreibheft, reagiert er sofort. Heißt mich nicht nur aufstehen und alle Glieder recken, sondern auf dem Trampolin springen, Bälle in die Luft werfen, und ohne auf die Tafel zu gucken, Konsonanten hintereinander aufsagen. 3 Reihen zu 5 Stück hab ich schon im Kopf, das sind 15 von insgesamt 36 Konsonanten sowie 12 von 13 Vokalen. Der 13. wurde mir geschenkt und trotzdem kann ich ihn hersagen.
In der Früh geht alles, wenn es in der Nacht geregnet hat.
Donnerstag, Juni 19, 2025
homeschooling
Ein seltsames Gefühl. Seit drei Monaten der erste Tag zu Hause. Stimmt natürlich nicht ganz, aber gefühlt schon. Jedenfalls so mitten in oder unter der Woche. Kein Bikefahren nach Thamel. Kein Language Hub. Kein Sprachunterricht in einer völlig beliebigen und in die Irre führenden Transkription. Ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll und trabe schließlich gegen Mittag, als es am Schreibtisch unter dem Dach unerträglich heiß wird, fröhlich um den Häuserblock in den Pool. Vorher präge ich mir die ersten 5 Konsonanten ein. Ich mache brav alles, was mir mein morningteacher aufträgt. Sich kurz konzentrieren, die 5 Konsonanten einprägen, mit Artikulation (ka, kha, ga, gha, nga - ja! das sind die ersten 5 Konsonanten des nepalesischen Alphabets, die erste Linie, die ersten 4 werden von 4 Positionen aus untereinander immer tiefer aus der Kehle heraus geholt, der 5. oben aus der Nase). Dann eine Stunde lang das Hirn ausschalten. Lesen, Lachen, Trampolinspringen, Einkaufen, Kochen. Oder eben: Schwimmen. Danach hinsetzen und homework: Die 5 Konsonanten aufschreiben, auf einer Linie von vorne bis hinten, auf der nächsten von hinten bis vorne. Schreiben und sprechen. Wiederholen, bis eine Seite im Heft voll ist.
Pünktlich um halb fünf geht ein gewaltiges Gewitter nieder. Es ist die Zeit, zu der ich in den letzten drei Monaten immer hinten auf einem Biketaxi saß. Auf meinen genau einhundert und achtzehn Fahrten quer durch die Stadt, hin und her, bin ich ein einziges Mal bis auf die Haut nass geworden. Zwei Fahrten - die zählen zusätzlich, also die 119. und 120. - unternahm ich angesichts krachenden Un-Wetters lieber in einem Autotaxi. Sonst ist tatsächlich nichts Erwähnenswertes passiert. Der Verkehr in Kathmandu funktioniert im wahrsten Sinne des Wortes reibungslos.
Mittwoch, Juni 18, 2025
Nachwuchs
Die meisten Katzen sind aus der Siedlung verschwunden. Warum auch immer. Wohin auch immer. Tom kommt und geht, sieht zerzaust und verlaust aus, bleibt oft tagelang weg. Also hat er keinen Hunger. Wenn er da ist, bekommt er Futter. Das weiß er mittlerweile. Ich habe das Gefühl, dass er einsam ist. So ganz allein. Kürzlich sah ich zwar eine seiner stahläugigen Schwestern, aber sie machte wie immer einen großen Bogen um unser Haus. Heute früh, auf dem Heimweg vom Laxmibaum, mit einem Beutel voller grüner Maldas (die besten Mangos der Welt!) in der Hand kam sie gerade aus dem Vorgarten der Nachbarn. Hinter ihr eine pelzige Kugel, wackelig auf den Pfoten und noch schüchterner als die Mutter! Was ich immer schon vermutete, oder worüber ich mich ständig wunderte. Warum diese wilden Katzen auf dem Hill sich nicht explosiv vermehren. Seit 7 Monaten das erste Kätzchen! Mama ließ sich in meinen Hinterhof locken und fraß freudig Toms Frühstück auf.
Dienstag, Juni 17, 2025
Ochs und Eule
Goru ra Ullu. Guru ist der Lehrer, Goru der Ochse. Goru werfen die Gurus in Nepal ihren Schülern als Schimpfwort an den Kopf. Du dummer Ochse, du! Du fauler Ochse und so weiter. Auch die Eule wird in diesem Zusammenhang gerne quer durch das Klassenzimmer bis in die hinterste Ecke geschleudert. Als Wort, versteht sich: ullu. Eulen - Ullus gelten hier als hinterlistig, träge und verschlafen. Auf dem Hill kommt das Anfangs-U von ullu am frühen Morgen als einer der dreizehn Vokale in mein Schreibheft. Mitten hinein. Mein Guru lässt mich noch einmal alle Vokale von hinten aufsagen und aufschreiben. Das Ullu-U steht unverändert mittendrin.
Das würde nicht vielen gelingen, sagt er, diese volte rückwärts. Ich nehme es als seine Freundlichkeit. Ich kann auch rückwärts laufen und trainiere regelmäßig rückwärts zählen. Mittlerweile auch in nepali. In Europa, sage ich, tragen wir Eulen nach Athen oder schuften wie ein Ochse. Ochsen mögen einfältig sein, aber sie sind stark. Eulen sind klug und weise, gehören natürlich auf den Olymp, als Attribut der Göttin Athene. Mittlerweile zieren sie jeden zweiten Buchladen in jeder Kleinstadt, jeden Buchverlag und sozusagen jedes Lesezeichen. Eulen sind nachtaktiv wie Leseratten. So weit komme ich aber nicht mit meinem Latein. Weder in nepali noch in english. Denn jetzt gerade, wenn wir unsere Stunde anfangen, verstecken sich die Ullus in den dicht belaubten Bodhibäumen rund um die Tempel und schließen die gelben Eulenaugen. Sie schlafen den Schlaf der Gerechten, bis es wieder dunkel wird.
Montag, Juni 16, 2025
Alphabetisierung
Sonntag, Juni 15, 2025
Regen
Der erste Asar. Seit dem frühen Morgen ergießen sich Sturzbäche über mein Dach. Als ich mich in der Nacht auf den warmen Boden auf dem Dach legen wollte, vertrieben mich sofort ein paar zaghafte Tropfen. Ich wollte nichts riskieren und ging also brav ins Bett. Die Regentropfen fallen hier viel größer und mächtiger vom Himmel und entwickeln sich flott zu Sturzbächen. Nun kann ich nicht einmal zu meinen Laxmibaum laufen. Ich bleibe also brav zu Hause und schließe alle Fenster.
Samstag, Juni 14, 2025
gate - taarikh
kati gate ho oder kati taarikh ho? Das ist hier die Frage. Es gibt nicht nur verschiedene Wörter für die verschiedenen Zeiten und Dimensionen. Es gibt auch verschiedene Wörter für das Wort Datum. Will ich sagen, dass heute der letzte Tag des Monats Jeth nach der neuen Schreibweise (Jestha nach der alten) ist - kann ich das natürlich nicht, weil mir das Vokabular und der syntaktische Verstand fehlen. Will ich aber nach dem heutigen Datum fragen, kann ich das und beherrscho sogar beide Varianten: "aaja kati gate ho?" erfragt das Datum im nepali calendar. Darauf lautet die korrekte Antwort: "aaja jethko 31 gate ho". Heute ist der 31. Jeth [des Jahres 2082]. Hingegen fragt: "aaja kati taarikh ho" nach dem Datum in der westlichen Welt. Darauf antworte ich wahrheitsgetreu: "heute ist der 14. Juni [2025]". Der zweite Tag des Monsuns. Freitag der Dreizehnte ist spurlos vorübergezogen. Ich habe auf dem Dach geschlafen. Sonne seit dem frühen Morgen. Zeit für die Waschmaschine.
Freitag, Juni 13, 2025
bistarai, bistarai
Offiziell fängt heute der Monsun an. Einen Freitag den Dreizehnten kennt man hier nicht, heute ist der 30. Jeth. Niemand ist in diesem Land abergläubisch. Alle glauben nur an ihre Götter. Seit dem Unwetter am Dienstag hat es kaum mehr geregnet. Die neuen Bäume pflanze ich trotzdem am Morgen in der schwülen Hitze ein. Schweißgebadet. Ab dem Mittag ist lang anhaltender Regen angesagt.
Tatsächlich muss ich am Nachmittag zum ersten Mal einen gadichalak rufen, einen Cardriver und in dessen Car-Taxi durch den strömenden Regen nach Thamel fahren. Ein zwar trockener, aber langweiliger letzter Schulweg. Ich habe schon viele heiße Tränen vergossen, weil mit dem letzten Schultag im language hub in Thamel mein schon zur Sucht gewordenes Bikefahren durch die Stadt überflüssig wird. Pranai bringt zum Abschied bistarai bistarai (slowly, slowly ...) und verweist auf Fuzzscape. Mit deren productions kann ich durchs ganze Land reisen. In entlegendste Täler vorstoßen und vergessene Gesänge und Instrumente (wie die Sarangi) kennenlernen. Im Trockenen, an meinem Schreibtisch, schwitzend unter dem Dach. Pranai unterbricht meine Träumereien und erklärt mitten in der Stunde strahlend: I have good news, we will have 3 more classes ... jede Träne überflüssig und jeder Abschied ein Hohn! Kein Regen auf dem Heimweg. Ich verpflichte black&red Hero für eine weitere halbe Woche. Sombar, Mangalbar, Budhabar.
Donnerstag, Juni 12, 2025
ho oder cha
Ich lege heute so etwas wie eine Prüfung ab, da morgen mein letzter Schultag ansteht und die Freitagsstunde traditionell vor dem Wochenende mit Musik endet. Ich muss 8 Fragen verstehen und beantworten. Die sieben Wochentage aufzählen, vier Farben nennen, drei Tiere, zwei Vögel, den Titel eines Songs, den ich gehört und den Titel eines Buches, das ich gelesen sowie die Namen der Bäume, die ich in meinen Garten gepflanzt habe. Alles in vollständige Sätze einpacken und aufschreiben. Zum Schluss bekomme ich den Tipp, auf den ich seit bald drei Monaten warte. Auf viele Fragen bekamen wir immer die Antwort "das kommt später" - nun ist später vorbei. Nach einem Substantiv kommt "ho", nach einem Adjektiv "cha": yo kitab ho - dies ist ein Buch. Aber: yo kitab naya cha - dies ist ein neues Buch. Warum auch immer. Gestern war ich schwimmen, sage und schreibe ich als Zugabe: hijo maile paudi kelnae. Aber heute war ich nicht schwimmen: aajo mo paudi kheldina. Auch das Personalpronomen passt sich dem Tempus an. Ich in der Vergangenheit ist beileibe nicht das Ich der Gegenwart.
Mittwoch, Juni 11, 2025
Erdbeermond
Die Erdbeerzeit ist hier längst vorbei. Wir essen nun Litschis und Mangos. Am Abend warten wir auf dem Dach vergeblich auf den rosigen Mond. Das kommt vor, dass der Mond sich verweigert. Es ist bewölkt aber warm. Ich schlafe schwer und traumlos draußen, immer noch erschöpft von der gestrigen Feuertaufe. Dem ersten Höllenritt durch den Monsun.
Dienstag, Juni 10, 2025
Thukpa
Die Schwüle ist unerträglich unter dem Dach. Ich versuche es nun mit AC (air condition). Mir ist es sofort zu kalt. Also schalte ich wieder aus. Dass ist mit sofort wieder zu heiß. Wechselbäder. Schweißausbrüche. Zum Language Hub bringt mich zum ersten Mal ein electric bike. Geruhsam ohne Geräusche, aber keineswegs langsamer. Rajesh erklärt mir am Abend, die seien nur für den Stadtverkehr geeignet. Er fährt mit seiner Hero schon mal weit nach Westen ins Dorf seiner Eltern. Oder nach Pokhara. Mit Frau hinten und girlchild vorne auf dem Tank. Erst wenn sie schläfrig werde, komme sie in die Mitte. In die Arme der Mutter, an den Rücken des Vaters. Ich ermahne ihn, typisch Oma, dem Kind einen Helm zu kaufen.
Unser Heimweg dauert. Deshalb haben wir Zeit für Omaratschläge. Den ersten Wolkenbruch warten wir in der Brötchen Bakery ab. Mein driver löffelt eine Thukpa und ich schlürfe meinen Americano. Es ist dunkel, bis der Regen in Lazimpat nachlässt. Rajesh sagt, sein energy level sei nun high. Das ist auch gut so, denn wir fahren nach Norden direkt in das nächste Unwetter hinein und sind nach 5 Minuten bereits bis auf die Haut nass. Was an Wasser nicht vom Himmel fällt, trifft uns von unten und von allen Seiten. Noch einmal eine Pause einzulegen, macht keinen Sinn. Der Regen flutet die Straßen und füllt alle Schlaglöcher. Ich sitze blind hinten auf der Hero und vertraue blind meinem Fahrer. Er setzt mich sicher vor der Haustür ab und rauscht nach Hause.
Montag, Juni 09, 2025
Karnali blues
Wir wissen es beide nicht so genau, weil es niemand so genau nimmt. Aber vielleicht hat heute meine letzte Schulwoche begonnen. Wir sind fleißig, Pranai und ich. Mehr sind nicht übrig geblieben. Die Eine ist in London, die Andere auf Bali, die Dritte hat keine Lust. Ich lerne auf Nepali zu sagen, wann wir geheiratet haben. Das ist ein wahres Meisterstück, die Zahlen sind wie Genickschüsse: Hamro bihe unaisae toryan nabae sal ma bhayo.
Ich lasse mir weitere Lektüreempfehlungen geben. Karnali blues von Buddhisagar. Muss ich bestellen. Ich stoße in moderne, schnelle Zeiten vor. Nach Hause bringt mich eine rote TVS, da red&black Hero pausiert. Auf der Lazimpat fragt der driver höflich "are you ok with the speed?" Ich bin natürlich mittlerweile ganz andere Tempi gewohnt und kann über eine solche Frage an die hinten aufsitzende Oma nur noch lachen. Bin trotzdem nach 21 Minuten am Ziel, weil wir auf einer grünen Welle über die Ringroad und ihre Schlaglöcher zuckelten und ruckelten, ohne eine einzige Sekunde zu verlieren.
Sonntag, Juni 08, 2025
Europa
Vor einem Jahr bin ich zum letzten Mal nach Europa zurückgekehrt. Heute wandere ich durch den halb helvetischen GATE-Garten in Madikhatar, lasse mir zwei Kaffeepflanzen geben und ein paar Küchenkräuter. Es regnet seit Tagen nicht und die Hitze macht zu schaffen. Ich kann die Pflanzen nicht einpflanzen, ich schlafe auf dem Dach und mein Kreislauf ist im Keller.
Samstag, Juni 07, 2025
litchi
Litchi, saftig und zuckersüß, am Stiel, mit frischem Grün von einem fliegenden (das Lastenfahrrad schiebenden), sehr dunkelhäutigen Händler auf der Golfutar gekauft. Früher kauften wir Litchis im chinesischen Supermarkt am Alex. In Dosen oder Gläsern, in Zuckersirup eingelegt. Natürlich ohne die harte Schale, schneeweiß und butterweich. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob mit oder ohne den glänzenden harten Kern. Später gab es Litchis in regelmäßigen Abständen im Sonderangebot. Bei allen Discountern Ditmarschens. Reihum. Auch in Gläsern oder Dosen. Auch aus China. Da kaufte ich sie bereits nicht mehr.
Nun trage ich ein ganzes Bündel nach Hause, frisch vom Baum.
Freitag, Juni 06, 2025
chata
Dies ist ein Beispiel dafür, welche verschlungenen Wege neue Wörter in meinem Kopf nehmen. Chata ist die polnische Hütte, eine Berghütte oder so etwas wie Kater Toms Hütte unter meiner Außenspüle. Die Redewendung czym chata bogata ... zieht weitere Kreise. Gość w domu, Bóg w domu. Und so weiter. Und so fort. Zielt mitten ins Herz der polnischen Gastfreundschaft. In Nepal ist chata der Regenschirm. Oder Sonnenschirm. Die Menschen fürchten hier nichts so sehr wie die Sonne. Pranai schrieb uns schon vor längerem den Satz an die Tafel: hamile chata garmi ra pani parnae mahinama chalauchau. We use the umbrella in the wet and in the hot months. Regen ist immer noch nicht in Sicht, aber der Mond wird voll und voller. Im heutigen Freitagssong schmachtet das lyrische Ich nach seiner unerreichten Liebsten. Unter anderem schwört er ihr Yo barkha urli aauda Timi mero chata. Wenn der Monsun kommt bist Du meine Hütte - eben nicht! ... bist du mein Schutz und Schirm. Mein Regenschirm! Romantik pur. Ich verschlafe die hellen und trockenen Nächte auf dem Dach.
Donnerstag, Juni 05, 2025
indreni
Kaum schreibe ich ein Wort in mein Schulheft, erscheint es am Himmel. Den ersten Regenbogen in Nepal sehe ich heute auf dem Heimweg. Hinten auf Hero, black & red, den Kopf hoch erhoben. Der Himmel ist klar, sauberer als die Luft. Geregnet hat es, während ich im Schulzimmer saß. Kaum verlasse ich es, scheint noch einmal die Sonne, ehe sie aufgibt und untergeht. Und indreni - der Regenbogen, was für ein ehrwürdiges Wort! - wölbt sich zu meiner Rechten fast auf der ganzen Strecke von unten nach oben und von oben nach unten.
Mittwoch, Juni 04, 2025
Im Zug der Zeit
Ein Sprung in die Vergangenheit: am 4. Juni 1989 hatte ich Beijing mit dem kärglichen Rest der Reisegruppe bereits verlassen. Wir saßen fröhlich in der Transsibirischen Eisenbahn und ließen uns westwärts schaukeln. W war mit dem größeren Teil der Gruppe schon vor Tagen in Berlin Schönefeld gelandet und saß in Berlin Wedding fassungslos vor dem Radio. Das waren noch Zeiten. Ob und wie uns die Nachrichten im fahrenden Zug erreichten, weiß ich nicht mehr. In Moskau traf ich Leo, soviel ist gewiss. Und in Warschau meinen Meister. In Berlin verpasste ich den Nachtzug nach Basel. Das waren noch Zeiten. Heute ist in meiner Küche auf dem Hill der Topf unter den Dämpftöpfen vollkommen verkohlt. Ich hatte kein Wasser nachgefüllt, als ich nach den Momos auch noch vier Yomaris zum Nachtisch aufsetzte. Es gibt hier keine Rauchmelder, es hat sich gar kein Rauch entwickelt. Die Küche ist nicht abgebrannt. Nothing happened, nur einer der drei Kochtöpfe ist nicht mehr zu gebrauchen, don't worry. Zwei tun's auch.
Dienstag, Juni 03, 2025
Blue Mimosa
Ich habe eine sternenklare Nacht auf dem Dach verbracht. In sämtlichen Neuanschaffungen wunderbar geschlafen. Kein Tropfen Regen. Am Morgen laufe ich zu Books Mandala und kaufe Blue Mimosa. Originaltitel: Shirishko phool - das sind die wunderbar blauen Blüten der Jacarandabäume, die die pre-monsoon-Schauer längst heruntergefegt haben. Regenlektüre. Die Autorin schrieb unter dem Pseudonym Parijat. Ihr bürgerlicher Name steht auf dem Buchdeckel. Bishnu Kumari Waiba. Sie ist seit über 30 Jahren tot, also gibt es keine Geheimnisse mehr. Sie gilt als die erste moderne Autorin und schrieb die rührendste Liebesgeschichte der nepalesischen Literatur. Hab ein bisschen Schnupfen und Halsweh. Also auch Bettlektüre. Und wenn ich will, kann ich mir das Original zum Einschlafen vorlesen lassen.
Montag, Juni 02, 2025
Sithi Nakha
Die Newari hatten gestern einiges zu tun. Sie feierten nämlich auch Sithi Nakha und putzten Brunnen, spülten Wasserhähne und Wasserleitungen durch, Schnabelspeiende Götter uä. Damit vor dem Regensegen alle Wasserkanäle frei und sauber sind. Hier kann man zugucken.
Ich putzte auch - ohne um die Aktualität zu wissen. Holte aus dem Ablauf auf der Dachterrasse einen halben Eimer Sand und Dreck. Den letzten Rest der Handwerker. Nun hat das Wasser freie Bahn und der Monsun kann kommen. Seit sein Beginn offiziell erklärt wurde hat, ist kein Tropfen Regen gefallen.
Und nein, zum bösen Erwachen in Polen sage ich nichts. Co kraj, to obyczaj. Jedes Land bekommt den Präsidenten, den es verdient.
Sonntag, Juni 01, 2025
Bhoto Jatra
Nein, für mich beginnt heute kein neuer Monat. Ich werde fortan nach dem Nepali Calendar BS (Bikram Sambat) leben und bin mitten im Monat Jeth oder Jestha. Zu Ehren des Regengottes Matsyendranath oder Macchindranath oder Bundga Dyah in Newari ist heute Sonntag, Jeshta 18 des Jahres 2082 in Kathmandu, und nur hier, public holiday: Botho Jatra. Hindus, Buddhisten und Newari feiern das Fest der Veste oder des Unterhemds. Oder der Wagenprozession. Wie immer ist alles so verworren, dass ich nichts nacherzählen muss, was in einschlägigen Nachschlagewerken nachgeschlagen werden kann. Zum Beispiel hier, mit einem überzeugenden Bild des perlenbestickten Hemdchens.
Geregnet hat es den ganzen Tag nicht, es war sehr heiß und ich im Pool.





