Mittwoch, Februar 26, 2025

Serpentinen

Ich bin gestern nur nach Pokhara geflogen, um den heutigen Tag mit W zu verbringen. Im Auto. Über siebenhundert Berge und siebentausend Serpentinen an Siebenhundertmillionen Tempeln und Klöstern vorbei ins Buddhaland hinunter, nach Süden, Südwesten, zweihundert Kilometer quer durchs Land, von Kathmandu aus nochmals soviel, also 200 km, ergibt das gewohnte gepflegte Nordsee-Dreieck, allerdings hier durchs Gebirge und hinunter ins fruchtbare und feuchte Tarai bis fast an die Grenze zu Indien, nach Lumbini. Und das ausgerechnet an Maha Shivaratri! Dem wichtigsten Festival im Hindukalender! Heute wird der göttlichen Vereinigung von Lord Shiva und seiner Gemahlin Parvati gedacht, mit Fasten, kosmischen Tänzen, reinigenden Feuern und spirituellem Erwachen. Alle Gläubigen bringen Milch, Wasser oder Joghurt zu den Tempeln und baden das Lingam darin. Und die Unverheirateten Frauen bitten um einen guten Gatten!

Wir derweil auf verschlungenen Pfaden zu Buddha. Zum Birthplace of Gautama Buddha - dem Geburtsort. An allen festlich rot gekleideten Frauen der Distrikte und Provinzen, die wir durchqueren, vorbei. Immer und immer wieder passieren wir Eingangs- und Ausgangstore. Kürzlich, als ich über die Hundekauknochen sinnierte, die im Distrikt Ilam der südöstlichsten Provinz Koshi für den Weltmarkt produziert werden, habe ich gelernt, dass der Name Ilam aus der Kirantisprache Limbu stammt, einem Zweig des Tibetobirmanischen. "Lam" bedeutet dort Straße und "il" gewunden, verdreht, verschlungen. Also kurvenreiche Straßen. Serpentinen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen