Das Laub des sterbenden Bodhibaums musste gleich zweimal zusammengekehrt werden. In solchen Mengen fällt es bei dem Wetter. Und gleich zweimal musste das Feuer in der Tempelfeuerstelle angefacht werden. Dieser Qualm befeuerte die pollution direkt vor unseren Fenstern zusätzlich, und verminderte die Sicht. Heute hingegen ist Stille und frische Luft angesagt. Es kurven - public holiday! - keine Schulbusse über die Golfutar.
Wir halten uns still zu Hause. Mein Körper reagiert mit Erleichterung auf den bereits zweiten Tag inside und die Seele zehrt vom Romeo-und-Julia-Epos der nepalesischen Literatur. Ein Tipp von Pranai (unseres Nepali-for-foreigner-Lehrers) zum freien Wochenende: "Muna Madan" von Laxmi Prasad Devkota. Ich lese vorerst eine stark gekürzte, im Netz frei zugängliche deutsche Fassung, bis ich morgen die englische Version bei Booksmandala abhole. Heute ist, wie gesagt, Feiertag. So etwas wie Weihnachten. Geburtstag. Und wir bleiben schön zu Hause!
Im Original werde ich "Muna Madan" kaum je lesen können, obwohl der Autor nicht im damals (erste Hälfte 20. Jh) üblichen Sanskrit schrieb, sondern im sogenannten Jhyaure-Folklorestil. Was auch immer damit gemeint ist - ich verstehe es nie und nimmer.